Die Wechseljahre: Etwa ab dem 50. Lebensjahr – das kann aber stark schwanken – müssen sich die meisten Frauen mit diesem Thema, dass viele sehr belastet, auseinandersetzen. Manche Frauen leiden unter massiven körperlichen und seelischen Begleiterscheinungen, andere wiederum merken nur wenig davon.
„Bereits ab dem 37. Lebensjahr nimmt die Produktion des Gelbkörperhormons, des Progesterons, im Organismus ab“, erklärt Prim. Dr. Burghard Abendstein, Vorstand der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am Landeskrankenhaus Hall in Tirol. „Dadurch kommt es langsam immer mehr zu einem Überschuss an Östrogen.“ Die Medizin bezeichnet dies als „Präklimakterium“, also quasi „Vor-Wechseljahre“ und dabei kann es beispielsweise zu Blutungsunregelmäßigkeiten kommen. „Die Menstruation kann häufiger, seltener, leichter oder stärker sein“, berichtet Abendstein. Etwas zeitversetzt verringert sich zunehmend auch die Östrogenproduktion – die Wechseljahre fangen an. „Und die können eine Reihe von Beschwerden verursachen“, weiß der erfahrene Gynäkologe.
Nächtliche Schweißausbrüche, Hitzewallungen, Depressionen, Herzbeschwerden oder Schlafstörungen sind typische Wechseljahrbeschwerden, die mehr oder weniger stark ausgeprägt sein können. Aber diese müssen nicht einfach ertragen werden, bis sie von selbst wieder aufhören. Was kann man dagegen tun?
„Gegen Hitzewallungen hilft Salbei, als Tee oder Kapsel“, sagt Abendstein. Salbei wirkt kühlend. Bei Schlafstörungen und depressiven Verstimmungen kann eine Hormontherapie sinnvoll sein. „Eine solche Behandlung gehört in die Hand von SpezialistInnen“, hält Abendstein fest. „Sie muss genau auf die Bedürfnisse jeder einzelnen Frau abgestimmt werden.“ Bei Gewichtszunahme, oft ebenfalls auf den Überschuss des Hormons Östrogen zurückzuführen hilft ein konsequenter Verzicht auf den Verzehr von Kohlenhydraten beim Abendessen. Auch die mit dem Hormonabfall einhergehende sexuelle Lustlosigkeit belastet viele Frauen. Zudem tritt nicht selten eine Trockenheit der Scheide auf, die den Geschlechtsverkehr schmerzhaft macht. „Damiana-Extrakt über einen längeren Zeitraum kann wieder mehr Lust auf Sex machen“, rät der Experte. „Und gegen trockene Schleimhäute helfen lokal angewendete Cremes.“
Zum Schluss noch eine gute Nachricht: Etwa ein Drittel der Frauen hat während der Wechseljahre kaum bis gar keine Beschwerden, ein Drittel bekommt Probleme mit Lebensstilveränderungen in den Griff und bei einem Drittel treten heftige Symptome auf. „Aber auch dieser Gruppe kann gut geholfen werden, um die Wechseljahre trotzdem gut leben zu können“, so Abendstein.
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