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LKH Hall zertifiziert als „Babyfreundliches Krankenhaus“

Ende Oktober hat das LKH Hall als erstes Krankenhaus in Nordtirol die international anerkannte Zertifizierung als „Babyfreundliches Krankenhaus“ erhalten.  Diese wird nach Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (UNICEF) verliehen.

Jährlich kommen im Landeskrankenhaus (LKH) Hall rund tausend Neugeborene auf die Welt. Nun hat das LKH die Zertifizierung als „Babyfreundliches Krankenhaus“  erhalten.  Für diese Zertifizierung müssen zahlreiche Kriterien erfüllt sein. Besonders wichtig ist zum Beispiel das sogenannte „Rooming-in“-Service, das Müttern die Gelegenheit bietet, ihr Baby rund um die Uhr bei sich im Zimmer zu haben. Im Mittelpunkt steht dabei das Kennenlernen des eigenen Kindes.

Jedes Baby bringt seine Bedürfnisse durch bestimmte Gesten zum Ausdruck. Anzeichen für Hunger sind zum Beispiel oft ein leichtes Schmatzen und Nuckeln sowie suchende Drehbewegungen des Kopfes. Was für Frauen, die bereits ein oder mehrere Kinder haben, oft klar ist, kann eine frisch gebackene Mutter manchmal noch nicht sofort zuordnen. „Deshalb ist es uns wichtig, Mütter in dieser ersten Zeit mit dem Neugeborenen zu unterstützen und ihnen beim Kennenlernen ihres Babys zu helfen. Weiß man die Zeichen seines Babys richtig zu deuten, lassen sich viele Stresssituationen für Mutter und Kind vermeiden“, so Primar Abendstein, Leiter der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe. „Außerdem ist es uns als „Babyfreundliches Krankenhaus“ weiterhin ein großes Anliegen, alle Mütter umfassend und individuell zum Thema Stillen zu beraten“.

Großen Wert legt das Team der Geburtshilfe am LKH Hall auf eine intensive und ungestörte „Bonding-Phase“ direkt nach der Geburt. Das Neugeborene liegt dabei Haut auf Haut bei der Mutter, wodurch eine tiefe Entspannung einsetzt. „Auch bei einem Kaiserschnitt legen wir das Baby direkt nach der Entbindung auf die Brust der Mutter und beenden den Eingriff währenddessen. Dies führt im Normalfall zu einer schnelleren Erholung von dem Geburtsstress bei Mutter und Kind“, erklärt Primar Abendstein.

Ein großer Vorteil der Zertifizierung zum „Babyfreundlichen Krankenhaus“ für die Patientinnen ist die einheitliche Beratung durch Kranken- und GesundheitspflegerInnen, Hebammen und ÄrztInnen. Bei vielen Fragen rund um die Geburt und die Neugeborenenversorgung gibt es verschiedene Ansätze und Herangehensweisen. „Konfrontieren wir eine Patientin während ihres Aufenthaltes auf unserer Geburtenstation mit unterschiedlichen Methoden, kann dies Verunsicherung erzeugen. Deshalb legen wir großen Wert darauf, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einheitliche Informationen an unsere Patientinnen weitergeben“, so Primar Abendstein, „natürlich immer mit der Flexibilität, dass bestimmte Situationen besondere Maßnahmen erfordern können.“

Auch die Sendung „Tirol heute“ hat über die Zertifizierung berichtet. Der Beitrag dazu ist hier zu sehen: