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Sind neue Pillen sicherer?

Kombinationspillen bestehen üblicherweise aus einem Teil Östrogen und einem Teil Gestagen als Wirksubstanzen. Die Gestagene haben sich im Laufe der Pillenentwicklung mehrfach geändert. Mittlerweile stehen sog. Pillen der 4. Generation zur Verfügung.

Was immer wieder in kleineren Studien behauptet wurde, ist nun durch eine aktuelle große Kohortenstudie (über 835.000 TeilnehmerInnen) bestätigt worden. Demnach besteht ein zweifach erhöhtes Risiko für venöse und arterielle Thromboemboliien (Gefäßverschlüsse) bei Kombinationspillen der 4. Generation im Vergleich zu jenen der 2. Generation.

Als Konsequenz sollte vor der Verordnung einer Kombinationspille daher das Risikoprofil ermittelt werden. Die wesentlichen Risikofaktoren sind Rauchen, Alter über 35 Jahre, Übergewicht (BMI > 30) und familiäre Thrombophilie. Liegt einer dieser Faktoren vor, sollten Präparate der 4. Generation nicht verwendet werden.

Als zusätzliche Risikofaktoren gelten Beginn der Pilleneinnahme bereits 3 Wochen nach einer Geburt, bereits stattgefundene tiefe Beinvenenthrombosen bzw. Lungenembolien, chronisch entzündliche Darmerkrankung oder systemische Lupus erythematodes. In diesen Fällen sollte auf Alternativpräparate ausgewichen werden.

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